Wer kennt ihn nicht, den Reiz des Konstruieren, Bauen und am Ende die Genugtuung ein gut fliegendes Modell zu haben, was die Einmaligkeit hat. Dieses war mein Anlass für den Bau dieses Modells, über die längeren Wintertage einen sinvollen Ausgleich zum Modellflug zu haben. Ich werde wie beim Albatros (siehe hier) mit dem Flächenpaar eine Segler- und Motorseglerversion gebaut. Für die Holme und Gurte, habe ich Carbonrohre und Carbonstäbe verwendet, die mir bei einer optimalen Festigkeit auch ein geringes Gewicht erbringen. Ansonsten wurde für die Rippen (siehe hier) und Beplankungen Balsa verwendet, was sich im laufe der Jahre angesammelt hat.

Nachdem ich die Abmessungen für ein handliches kleines Wettbewerbfähiges Modell in etwa festgelegt hatte,

Spannweite   :   2250 mm
Streckung     :  < 13
Profil             :  11,4% Clark Y  - Profil verwendet
HLW             :   400 mm
Gewicht  S    :  > 20g/dm²
Gewicht MS :  > 30g/dm²


habe ich die Rippenblöcke gefertigt (siehe hier) und die Flächen nach alter Väter Sitte zusammengebaut,
wobei dann die herausgekommenen tatsächlichen Abmessungen in das downloadbare Programm 1 eingegeben wurden (siehe unten) um den etwaigen Schwerpunkt zu ermitteln.

In das darunter liegende Programm 2 wurden mit den Querruderabmessungen und der maximalen Fluggeschwindigkeit die Belastung der Servos ermittelt.



Programm 1
Diese beiden verwendete  Programm von Dietrich Meissner
zur Ruder- und Schwerpunktberechnung bekommst Du auf seiner Homepage.
 
Klick auf die Grafiken und Du kannst sie Dir herunterladen!

Programm 2


Die Querruder habe ich für die Verwendung als Landehilfe (nach oben) sehr groß gewählt um bei einer optimalen Bremsung
auch noch eine Steuerbarkeit zu haben.
Da das Modell ein sogenannter "SOFTI" ist, wird es bei einer Landung noch geringere Geschwindigkeiten als 40 km/h,
also 12 m/s erreichen, sodass die bei der Bremsung erforderlichen großen Ausschläge kaum ein Moment über 1,0 Ncm erreicht werden.

Deshalb habe ich eines der preiswertesten, kleinen sehr preiswerten Conrad-Servos für die Querruder, Seite und Höhe verwendet.

(Die meisten Modelle haben entweder überdimensionierte oder nicht ausreichend dimensionierte Servos eingebaut, da nicht jeder eine
glückliche Hand  bei der Auswahl über den Daumen verfügt. Es geht aber auch selbstverständlich mit der Überdimensionierung.)

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Hier die innerhalb von 3 Monaten erreichten Pokale
mit der Segler- und Elektroversion, wobei der Bartenwezerpokal fehlt.
Die beiden Mannschaftsflugfreunde aus Fritzlar mit denen ich die Mannschaft
bildete, nahmen ihn mit.
Siehe auch hier und hier





                                    Bild 3                     











Hier in Bild 3 ist die sich noch im Rohbau befindliche, unbespannte, zusammengesteckte Fläche gut erkennbar.
Die Querruder sind noch nicht von den Flächenhälften getrennt und besäumt, da die Bearbeitung,
wie das Einsetzen der Schrägverstrebungen zur größeren Torsionsfestigkeit und danach das
Verschleifen, sich einfacher bewerkstelligt und auch exakter auszuführen ist.
  
                                                    Bild 4   





In Bild 4, mit den geteilten Flächen, ist ein noch vorhandener alter Rumpf, dessen Leitwerksträger mit dem Seitenleitwerk abgetrennt worden und ein leichterer Leitwerksträger angestetzt worden. Das dafür erforderliche Carbonrohr habe ich über eine passend starke Angelrute mit Carbonschläuchen gefertigt.
Zur Isolierung, Trennung habe ich das in jeder Küche vorhandene teflonbeschichtete Backpapier verwendet. Die Flächenbefestigung ist mit 4 Stück M3-Muttern mit passenden Abstand auf 2 Stücke Blech einer Würstchendose gelötet worden und unter Verstärkung von Sperrholz und etwas Glasgewebe eingeharzt worden. 

Diesen Rumpf hatte ich mir für die Elektroausführung gedacht und die Rumpfspitze abgetrennt und einen passenden Motorspannt für meinen LRK-Aussenläufer Marke Eigenbau schon eingebaut.

Leider hatte ich mich dabei etwas verkalkuliert. Das Rumpfvorderteil war trotz größter Kürzung immer noch zu lang und ich hätte bei 3S 1500 mAh  KOKAM-LIPOs  am Schwanzende für einen passenden Schwerpunkt über 60g Ballast einbringen müssen.     Deshalb habe ich wie im Bild erkennbar die Rumpfspitze wieder angebracht und als Seglerversion verwendet.

Der Elektrorumpf mit seinen Leitwerken ist im unteren Teil dieser Baubeschreibung.
  Bild 5
 
Bild 6                                      








Bild 5 zeigt die als Endleiste verwendeten 1,5mm Carbonstäbe, die zur größeren
Festigkeit mit Carbonroofings an den Rippenenden mit Sekundenkleber befestigt
sind.


























Bild 6 zeigt nochmals ausführlicher die Schrägverstrebungen und die Servokammern.
          Die Querruder werden erst nach der vollständigen Beplankung und aufgeleimten
          Begrenzungsleisten, sowie dem Schleifen abgetrennt und mit Balsaleisten versehen.
          Der Zwischenraum der Begrenzungsleisten, der im Bild sichtbar ist, entspricht der
          Dicke Balsaleisten.


                                                    Bild 7








Bild 7 zeigt beide Stirnseiten der Flächenhälften und deren Carbonverbinder, die auch in die als Holme und Hilfsholme endeten Carbonrohre und Stäbe übergehen.
Als Hautholm wurde ein 6mm Rohr und als Hilfsholme 2mm massive Carbonstäbe verwendet.
Die als Torsionsbox verwendete Beplankung besteht aus 2mm Balsa und die Nase wurde aus Apachi hergestellt.
Die 3mm Bohrungen zur Flächenbefestigung gehen durch 2mm Flugzeugsperrholz und z. T. durch massivholz






                                                                               Bild 8

Hier in Bild 8 die fertige Seglerversion nach dem Einfliegen. Die EWD habe ich auf 1 Grad, wie oben in der Schwerpunktberechnung eingestellt.
 
Habe den Schwerpunkt nach mehreren Korrekturen auf 82mm von der Nasenvorderkante eingestellt, wo sich das Modell am leistungsfähigsten erweist und eine völlig ausreichende Längsstabilität hat. Obwohl diese dann nach dem Berechnungsprogramm bei etwa 2% läge. Es muss wohl mit dem Profil und der Rippenfläche, sowie Bespannung zusammen hängen. Auch den längeren Hebelarm.

Schon der Erstflug ergab an einem kleinen SW-Hang mit passendem Wind von etwa 3 ... 4 m/s  eine  Bestätigung  der  eingestellten Werte  mit einem  herrlichen  Flug.

Zur Landung  stelle ich die QR  auf etwa  35 Grad nach oben  mit  etwa 6% Höhe des HLW-Flaps.


Der Koffer, diesmal als Stütze für die Aufnahme beinhaltet  meine kleine Elektrowinde die ich für den Hochstart von HLG-ähnlichen Modellen und Leichtwindseglern verwende.
Siehe hier den Bau der Winde
Bild 9




Hier erkennbar der Ausschnitt am SLW für das Ruder des HLW´s

Auch die mit Carbonrowings und Carbonrundstäben verstärkten Verstrebungen, die kaum ein zusätzliches Gewicht, aber eine enorme Festigkeit der Struktur ergeben.

(Die rote 31 an der SLW-Flosse dient bei über 30 Modellen zur besseren Auffindung des Modellspeichers)


                                                                       Bild 10









Das Flap des HLW ist mit der Bespannung, die am Spalt als Scharnier fungiert,
mit dem vorderen Teil des HLW verbunden. D. h. , dass das HLW mit
einem einzigen Stück großzügig zugeschnittenen Bespannflies bespannt.
Ebenso die QR an den Flächen. Es ergeben sich sehr feste, aber leichtgängige
Ruder, die zudem noch absolut dicht sind.

Siehe dazu auch "Bespannung nach alter Väter Sitte".
.              .            
  Einfache Aufrisse der LWs mit Corel DRAW, die Flächen auf einer alten Tapetenrolle aufgerissen und darauf gebaut.
                                                 Ein kleiner Tipp:  "Es geht kaum einfacher, schneller und billiger."

                           
    .
                           Bild 11                                                           Bild 12

Sehr gut sind Beschriftungen unter die mit Spannlack
aufgebrachte Bespannung zubringen.

 Ich mache einen Ausdruck mit meinem Tintenstrahldrucker.
Zum Beispiel wie im Bild 11 und Bild 12 dargestellt.
Diese drucke auf Luftpostbriefpapier, was sich sehr gut auch farbig bedrucken lässt und vom Spannlack nicht verwischt wird oder verläuft.
Auch hat dieses Papier eine  akzeptable Transparenz,
zumal wenn es vom Spannlack durchdrungen wird.




                                            Bild 13               

Traumhaft schön ist das Fliegen mit diesem Modell und die sichtbare, grazile, trotzdem sehr steife und haltbare transparente Struktur dieses Modells. Es verleiht ihm eine ästhetische Eleganz und erinnert an alte, längst vergangene Zeiten.

Als Bespannmaterial habe ich den Polyesterbespannflies, des leider im vergangenem Jahr 2005 verstorbenen Freiflug- und Magnetflieger Bernhard Schüssler verwendet.
Es wurde speziell für den Flugmodellbau von Bernhard entwickelt und wird hauptsächlich von den Antik- und Freifliegern verwendet.

Das Gewicht beträgt 19g/m² .
Es lässt sich hervorragend verarbeiten und mit einem Heissluftgebläse
bei etwa 80°C vorspannen und mit einem einzigen Spannlackanstrich deckend lackieren. Besser sind allerdings 2 bis 4 Anstriche mit einer etwas verdünnten Spannlack zu lackieren und spannen.

siehe auch hier!
 
Das tatsächliche Gesamtgewicht des Modells beträgt 620g, wonach die Flächenbelastung bei etwa 15g/dm² beträgt.
im März 2006 Hg

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Ein kleiner nachträglicher Beitrag zu diesem Modell.
(geschrieben nach dem Pfingstwettbewerb an der Wasserkuppe am 06. 06. 06)

Das Modell errang bei böigem NNW-Wind und bis zu 5 Windstärken an der Abtsroder-Kuppe als einziges graziles Eigenbaumodell unter 39 Teilnehmern mit seinem 620g den 9. Platz.  Die mit High-Tech-Modellen wie Sharon, Space, Ellipse 2, 3 u. 4, Elita, Stratos um nur einige dieser mit allem Landehilfen ausgestatteten Modelle zu nennen, die z. T. von erfahrenen Wettbewerbspiloten geflogen wurden, hinter sich ließ.
Das Modell habe ich ohne Aufballastierung geflogen und ließ sich mit einer Querruderhochstellung von 40° , noch steuerbar, gut landen.

  Ergebnisse Pfingstwettbeweb
2006 WaKu, der  25  ersten Plätze.

      Platz Name:           TOTAL:               %

                                             1 Lautenschläger              2968                100,00                                              

2 Gebhard                        2963                 99,83

3 Brieserück                     2916                 98,25

4 Tack                             2910                 98,05

5 Fischer                          2879                 97,00

6 Paternote                     2831                 95,38

7 Zaremba                       2831                 95,38

8 Kahnert                        2813                 94,78

9 Hager                            2802                 94,41

10 Ulrich                         2793                 94,10

11 Vogelsang                   2784                 93,80

12 Hortziü:                      2776                 93,53

13 Deutschte                   2775                 93,50

          14 Bung                           2767                 93,23           

15 Will                            2766                 93,19

16 Moegn                        2754                 92,79

17 vom Schemm              2676                 90,16

18 Speidel                        2668                 89,89

19 Plärr                           2619                 88,24

20 Noss                            2600                 87,60

21 Boellaart                     2574                 86,73

22 Kralsch                        2562                 86,32

23 Pakula                         2519                 84,87

24 Mihm                          2497                 84,13

25 Joepen                         2464                 83,02


Vielleicht kann ich mit diesem kleinen, nachgetragenen Beitrag eine Anregung zu dem leider in Vergessenheit geratenen Selberkonstruieren und Selberbauen geben.
Einschränkend möchte ich allerdings bemerken, dass dieses Modell ohne zusätzliche Verstärkung der Flächen mit einem zusätzlichem Kohlerohr von 6mm mit F3B-Winden ohne tackern kaum startbar ist.

Mit meiner HLG-Winde starte ich dieses Modell mit Stufe 6.

Als Vergleich.  Mit  Stufe 11  sind mit dieser Winde Softistarts mit dem Sharon (3,70 mtr.) möglich.
Die HLG-Winde,
(siehe hier)
06. 06. 06  Hg

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Hier gehts mit dem Elektro-Paschli weiter.
Zwei Modelle = zwei Rümpfe mit Leitwerken, aber ein Flächenpaar.


                                                         Bild E1




Bild E1 zeigt:


1. Das noch nicht fertige Rumpfboot  mit einem zu kurzem übergezogenen Glasgewebeschlauch, der in passender Länge straff übergezogen wird und mit Epoxydharz auflaminiert wird.

2. Das Carbonrohr als Leitwerksträger ,was in den Botsrumpf passend eingebaut wird, bevor die Leitwerke aufgesteckt und verharzt werden, da diese sich besser bei der Ausrichtung zu den Flächen händeln lässt.

3. Als fertige Baugruppe die Leitwerke mit Aufsteckrohr.

                                                           Bild E2




Bild E2 zeigt die 3 Einzelteile der Elektroversion im Vergleich zur fertig zusammengebauten Seglerversion.


                                                                  Bild E3





Bild E3 Zeigt nochmals die Leitwerke mit Anlenkungssegmenten und Aufsteckrohr.

Bild E4



In Bild 4 gut erkennbar der um einiges verkürzte Elektrorumpf der Seglerversion gegenüber,
wobeider Hebelarm der Berechnung beibehalten wurde, sodass auch die EWD gleich blieb.

Da auch die Leitwerke, die Flächen ja sowieso gleich sind, passten alle Sendereinstellungen aus der Seglerversion, sodass ein Modellspeicherplatz ausreicht.



Am 18. Juni 2006 erreichte ich mit diesem Eigenbau E-Segler in Steinau a. d. Str.   1951 Punkten von 2000 erreichbaren aus den 2 besten gewerteten Durchgänge.
Dieses entspricht  97,55 % von 100. Das Feld der Teilnehmer war sehr stark, sodass trotz der  hohen Punktzahl nur der 10 Platz erreicht wurde.

schau auch hier!


Im Juni 2006  Hg

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