Im Angebot von Modellbau Claus Thiele  http://www.modellbau-thiele.de/, ist unter anderen ein sehr leicht gebauter, aber windenfester Leichtwindsegler, mit einer Spannweite von 3m im Programm.  Das Modell ist in Rippe - Balsa, Apachi und Carbon gebaut. Fertig, mit Folie bespannt, wird es mit den Namen Klapperstorch preiswert angeboten. Ein Fertigmodell kann einem viel Arbeit ersparen. So nahm ich Kontakt mit dem Hersteller und Vertreiber auf und kam überein das Modell unbespannt geliefert zu bekommen.
Da ich weniger auf Folie stehe, sondern die Bespannung nach alter Väter Sitte bevorzuge und auch noch genügend Spannlack. sowie Polyestergewebe habe, bestellte ich mir also das Modell unbespannt und konnte so fast für den Preis des fertig bespannten Modells, einen 2. Rumpf dazu bekommen, den ich eventuell als Motorsegler oder anderweitig verwenden werde.
Auf keinen Fall möchte ich einem Modellflugkollegen  zu einer Selbstbespannung dieses sehr leicht gebauten Modells raten, es sei denn er ist ein versierter Rippenbauer. Da das Modell im unbespannten Zustand sehr empfindlich im Bezug auf das Ein- und Ausbrechen der Balsabeplankungen und der Leitwerke ist. Im bespannten Zustand ist dieses dann nicht mehr so.

Was mir auffällt, dass der Knick meiner Ansicht nach einen etwas kleinen Winkel hat, was ein enges Kreisen in einer schwachen, kleinen Thermik kaum  zulässt.  Ich hätte die Verbinder auf 5°---6° bringen können, sollen, was ich leider versäumt habe. Auch bei einer etwas wackeligen Landung wird ein Ringelpiez vorprogrammiert sein. Vielleicht habe ich Unrecht und die Praxis wird es mir hoffentlich widerlegen.

Hier die Gewichte des unbespannten Modells, mit einigen von mir angebrachten kleinen Änderungen, Ergänzungen, die aber nicht allgemein erforderlich sind, da die Qualität auch Haltbarkeit völlig ausreichend ist. Diese Ergänzungen konnte ich sehr gut durch die Unbespanntheit des Modells ausführen.

Hier die einzelnen Gewichte des unbespannten Modells:

V – Leitwerk   links:            11,g
----------„----- rechts:            11g
Rumpf mit Nasenhaube:     203g
FL außen links:                   79g (mit Verbinder und GFK Randverst. siehe Baubeschreibung)
-----„---- rechts:                   80g  ----------------------------------„------------------------------------
FL mitte  links:                  140g ( mit GFK- Rumpfanpassung Anschlussrippe, siehe Baubeschreibung)
----„----- rechts:                 146g  -----------------------------------„----------------------------------------------
Kleinteile + Flächenverb.:     80g
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gesamtes Rohbaugewicht:   750g   , was ein Abfluggewicht von etwa 1200g erwarten lässt und eine Flächenbelastung bei 20g/dm²

Sehr einfach und praktisch ist die Aufballastierung.
Da der Flächenverbinder in ein mit Kohleroovings ausgefülltes 12mm Alurohr ist und der im Flächenmittelteil durchgehende Holm ein Kohlerohr mit 12mm lichter Weite, kann eine Aufballastierung von z. B. 1Kg, mit einem 12mm Rundstahl von 1m  gemacht werden. Problematisch ist nur, dass dann der Schwerpunkt nach vorne verschoben wird, da das Rohr und somit die Aufballastierung sich um etwa 15mm vor dem Schwerpunkt befindet. Dann müsste ein dementsprechender Ausgleich am Schwanzende geschehen. Oder was besser ist, den erforderlichen, ausgleichenden Ballast in der Aufsteckhaube, zu reduzieren!
Der Schwerpunkt ist vom Hersteller auf 75mm vom Anfang der Fläche gemessen vorgeschlagen. Was der Schwerpunktberechnung nach Dietrich Meissner, eine Längsstabilität von etwa 10% ergibt und die EWD dann bei etwa 1,3° liegt.

Das Gesamtkonzept des Modells ist gut durchdacht und auf ein geringes Gewicht optimiert.

Betonen möchte ich noch, dass ich das Modell nicht als Sonderanfertigung bekommen habe und der Hersteller nicht wusste, wie bei mancher Baubeschreibungen üblich, dass ich diese machen würde!

dieses vorab

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Hier die Schwerpunktberechnung nach dem Programm von Dietrich Meissner.
Klick auf auf die Grafik und Du kannst es Dir von seiner HP herunterladen.


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Hier mein Schaltplan mit den Leitungsverlegungen für meinen Klapperstorch
.
Die zusätzliche Abblockung der Versorgungsspannung mit einem 470...1000uF Elko´s und 0,1uF Keramikkondensator, sind bei langen Zuleitungen, vor allem bei starken Servos, Digitalservos angebracht.  Sie stabilisieren die Versorgungsspannung und verhindern schnelle Piekser auf den Leitungen.
Ist der nötige Platz vorhanden, baue ich sogar 2200uF Elkos ein, vor allem bei Großmodellen, wo ich auch Doppelversorgungen einbaue. Siehe hier!

Warnehmbare Störungen sind in der Regel ein zusammenwirken von mehreren negativen Einflüssen. Die Belastung der Kontakte des Schalters oder der Stecker wie hier, ist nicht so kritisch, da die Leitungen durch ihren induktiven, sowie ohmschen Widerständen eine ausreichende Strombegrenzung erbringen.
Der Abblock- und Entstörkondensator wiegen zusammen nur etwa 2...5g, die unter Umständen viel verhindern können, vor allem bei den verwendeten etwas hochohmigen ENELOOPs.

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Die Flächen sind von Haus aus viergeteilt, wobei man eine maximale Länge von 0,8m mit den einseitig eingeklebten Verbinder bekommt.
Selbst habe ich sie auf eine Zweiteilung fest verbunden, auch deshalb, um keine zusätzlichen Steckverbindungen für die Querruder, wie für die in der linken Fläche verlegten Antenne zu haben.
Der Tranport Transport in meinem ESPACE wird keine Probleme bringen, zumal ich zweigeteilte 5m Flächen ebenfalls transportieren kann.
Die Antenne habe ich schon in einigen Modellen in einer Flächenhälfte verlegt, wo der Rumpf wie beim Klapperstorch in Vollkohle gefertigt ist und habe damit bisher nur gute Erfahrungen gemacht.

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  Bild 1  zeigt meine maximale Flächenanpassung am Rumpf. Den Rumpf habe ich mit einem breiten Tesafilm abgeklebt und mit Trennwachs eingestrichen und poliert. Darauf mit den benötigten Ausschnitten für den Stecker und Flächenverbindungen ein 120g/m² Glasgewebe auflaminiert. Wichtig, die Flächenverbinder und Buchsen wie Stecker einwachsen und vor Harz schützen. Dann einem Gemisch von Harz und Mikroballons auf das Anschlussprofil gebracht und fest passend mit den Verbindern angedrückt. Überschüssiges Harzmikrobalonn entfernen. Nach dem Aushärten passend schleifen.


 Bild 2 Hier ist die Anordnung der Verbindungselemente vom Rumpf zur
Bild 3   Bild 3a Des öfteren, wenn wenig Platz vorhanden ist und eine kommerzielle Steckverbindung zu groß, oder die passende Polzahl nicht hat, habe ich des öfteren vergoldete Industriesteckverbindungen passend geschnitten und verwendet. So auch bei diesem Modell, habe ich einen 7-Pol geschnitten, wobei für den Plus-, Minus- und Querruder-Pol jeweils 2 Kontakte und für die Klappen 1 Kontakt zur Sicherheit verwendet wurden.  Siehe auch den Schaltplan.Es eignen sich sehr gut dafür die alten Stecker- und Buchsenleisten der EUROPA-Leiterplatten, die noch heute sehr preiswert zu haben sind.



Bild 4  Hier der Rumpfausbau.
Der Rumpf und die Aufsteckhaube sind völlig nahtlos aus Kohleschläuchen hergestellt 
.



   Bild 5 Die nach oben gebogenen Endleisten an denr Flächenenden sind bei diesem grazilen Modell aus Balsa lamelliert, die ich zusätzlich, oben und unten mit 120g/m² Glasgewebe und Harz verstärkt habe.


Bild 6 Für den besseren Aus- und Einbau der Flächenservos, habe ich auf ein 0,8mm Sperrholzbrettchen mit harz und Baumwollflocken, sowie kleinen Stücken von Kiefernleisten, passende Servohalterungen gebaut. Die Servos habe ich mit Trennlack zur besseren Entformung eingestrichen. Dieser gewährleistet durch seine geringe Dicke, später  einen exakten Sitz. Der Trennlack wurde nach der Aushärtung entfernt. wobei man ihn entweder mit Wasser abwäscht, oder abzieht. Diese Servohalterungen habe ich passen in die dafür vorgesehenen Servoschächte  eingeklebt. Die Haltelaschen wurden vorher einseitig an den Klappenservos abgetrennt. An den Querruderservos beidseitig.


  Bild 7 Antennen und Leitungsverlegung, sowie Servoeinbau vor der Bespannung



  Bild 8  ein Ausschnitt vom Bild 7
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Das Modell mit allen Fernsteuerkomponenten ausgerüstet, unbespannt 1035g:
                                                                                          
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Immer noch April, aber bei schönem Wetter und Sonnenschein ging es mit der Bespannung des Modells weiter.
Da ich die größeren Bespannarbeiten wegen der Nitrogase im Freien und der Spannlack aber erst ab 20°C verarbeitet werden sollte.

Da ich wie bereits angekündigt meiner Weihe-50 eine doppelte Bespannung aus Festigkeitsgründen verpassen wollte und der Klapperstorch seine Bespannung noch brauchte, habe ich mir zu den  zur Neige gehende Spannlack, noch 5 Kg von der großen Fliegerei bei Flugzeugbau Krane in Oerlinghausen http://www.ltb-krane.de/ geholt.  Dieser ist dort preiswert und nicht wie der allgemein erhältliche Spannlack hygrogen veranlagt. Der z. B. bei Feuchtigkeit und Nässe weiß anläuft und dann Wasserwellen schlägt. Dieser Spannlack ist und bleibt klar und straff auch im Wasser.

Vor der Bespannung habe ich im passenden Winkel die Servohebel entsprechend den größeren Wegen festgeschraubt und am Sender vorab einprogrammiert. So konnte es mit der Bespannung losgehen. Die passenden Ausschläge aller Ruder, wie auch für die Thermik- und Strecken- Stellungen werden beim Einfliegen am Sender später einprogrammiert. Die Neutalstellungen für die normale Phasenstellung, sind ja bereits beim Einbau geschehen. Durch die Pendelleitwerke des V-Leitwerkes habe ich ebenfalls für eine etwa 8 prozentige Längsstabilität auf eine EWD von etwa 1° vorab eingestellt. so wird der exakte mit einigen Gramm Ballast der Schwerpunkt nur noch eingestellt, worauf ich mich schon freue.


Als Bespannstoff habe ich Chiffon und Organza (beides Polyestergewebe) verwendet. Das Chiffongewebe einfarbig in leicht gelb hat 40g/m² und das Organzagewebe einfarbig in rot etwa 18g/m².  Gekauft habe ich beide Polyestergewebe in der Restetruhe in BI für etwa 4 EURO/m, 1,4m breit und 2 EURO/m, ebenfalls 1,4m breit. Also das richtige Material und der richtige Preis für einen Flugmodell
bauer.
Mit diesen Geweben lässt es sich hervorragend bespannen. Siehe auch hier: Bespannung nach alter Väter Sitte.  Vor der Bespannung werden die zu bespannenden Teile mit einem verdünnten 1:1 = Spannlack:Nitroverdünnung bestrichen. Nach dem Trocknen leicht glatt schleifen und nochmals mit leicht verdünnten 2:1 = Spannlack:Verdünnung gestrichen. Das Gewebe bringe ich trocken und glatt gestrichen auf, wobei die Ränder mit leicht verdünntem Spannlack geheftet wird. Es ist und geht ganz einfach, da nach der Heftung das Gewebe sich mit einem Heißluftgebläse gut, (auch sphärisch) vorspannen lässt.

Aber Vorsicht, es sollte nicht viel wärmer als etwa mit 120°C geföhnt und vorgespannt werden. Am besten man macht erst einige Versuche an Resten, um den richtigen Abstand und Temperatureinstellungen zu bekommen. Sonst passiert es wie bei dem Ausfall meinem Heißluftgebläse wie im nächsten Bild dargestellt,
wonach ich den defekten Triac auswechseln musste. Er steuerte volle durch (etwa auf 500°C), nachdem ein ständiger Wackler in der Zuleitung durch einen Kabelbruch entstanden war.
Nach der Beseitigung des Defektes im Zuleitungskabel,  habe ich dieses erst bemerkt, als mir die Bespannung wegschmolz.
Auch hier wieder einmal die Bestätigung, im wahrsten Sinn des Wortes: "Ein Unglück kommt selten allein". 

Insgesammt bringe ich nach der Heftung und Vorspannung 3 Spannlackanstriche auf (etwa 3:1, 2:1 verdünnt). Es sollte immer erst nach der Durchtrocknung der nächste Anstrich erfolgen. Etwa nach 1 Stunde, was aber stark von der Umgebungstemperatur abhängt. Nach dem letzten Anstrich und nach einer 24 Stunden Trocknung, ist die Bespannung straff wie eine Trommel und das Holz um einiges fester und haltbarer als bei einem gebügelten Modell. Dieses ist dann der Lohn für den etwas größeren Aufwand und die Mehrarbeit.

Hier noch einige Bespannungshinweise, die aber z. T. schon ausgiebig im Internet veröffentlicht wurden, woraus sich ein Jeder die
ihm passenden Arbeitsweisen heraussuchen kann.

Die Bespannung bringe ich selbst, so weit wie möglich in einem Stück auf, wobei die Scharniere der W-Klappen unten und der Querruder oben angebracht werden und durch die Bespannung hergestellt sind. Sie sind dann leichtgängig,
standfest und sehr beständig.


Hier einige Bespannungshinweise für die Klappen: Nachdem mit der unteren Bespannung fluchtgleich die Klappen mit der Fläche passend angebracht und bespannt sind, geht es mit dem Gewebe über die Fläche in einem Stück bis zur Klappenlippe. Dann habe ich die obere Bespannung für die Klappen,
im Innenbereich der Spalten begonnen, und an der  Oberseite an der Endleiste enden lassen. In den Scharnierfugen verbindet sich die Ober- mit der Unterseite der Bespannung und ergibt somit das Scharnier. Mit dem Lackierpinsel, oder wie hier im Bild mit dem Skalpellgriff, habe ich das Gewebe an der Fläche und W-Klappe angedrückt und im Gelenkbereich mit der Unterseite verbunden.

Es kann auch, je nach Möglichkeiten und Geschmack anders gemacht werden, was für manch einen dann einfacher und besser ist.

Um keine Verklebung der Klappen mit den Lippen zu bekommen,
wurde während der Trocknung, das in der Küche verwendete, mit Teflon beschichtete Backpapier, dazwischen geschoben.

Hier zur Veranschaulichung
nochmals die gegensätzlichen angeschlagenen Ruderklappen 

Jetzt waren nur noch die Antriebsgestänge von den Flächenservos zu den Rudern zu machen
. Dazu verwende ich fast immer  2mm Schweißdraht, der in der Regel hart und steif genug ist und sich auf ihn gut ein M2-Gewinde schneiden lässt. An den Ruderseiten habe ich die beiliegenden, aus GFK-Platten geschnittenen Anlenkhebel verwendet und passend eingeklebt, worauf auch die mitgelieferten Gabelköpfe gut passen. Für die Servoseiten habe ich M2-Metallgabelköpfe verwendet, die mir für die verwendeten Servohebel etwas passender waren.


Hier ein Gewindeschnitt   und die fertige Anlenkung.

Da der Spannlack, wie bereits erwähnt, kein Wasser zieht, habe ich ihn gleichzeitig als Rostschutzlackierung für den Schweißdraht und als Schraubensicherung für das Gewinde verwendet, was mir sogar 4 Stück M2-Kontermuttern erspart .

Hier das flugfertige Modell in der Draufsicht


Das endgültige Gesamtgewicht beträgt 1290g und ergibt somit eine Flächenbelastung von 20,67g/dm² und nach FAI = 18,97 g/dm² . Davon entfallen  60g an Ballast um auf den Schwerpunkt von 75mm (vom Claus Thiele vorgegeben), von der Nasenleiste gemessen, zu kommen
Mit einem noch etwas leichterem Bespannmaterial, leichteren Servos und ohne die nicht unbedingt notwendigen, von mir zur Festigkeit und Flächenanpassungen gemachten Ergänzungen, kann man
ohne Weiteres, auf ein Gesamtgewicht von unter 1150g  kommen. Ob das für die Flugleistung förderlich ist, kann man in Frage stellen.
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Das Einfliegen und Flugverhalten des Modells.

Das Einfliegen war für mich etwas problematisch, da durch das Pendel-V-Leitwerk (120° V-Form) das Modell etwas diffizil, wie unser Charly immer sagte. Was das Modell in der Längsachse etwas unruhig fliegen ließ. Um ein Spiel der Leitwerke so klein wie möglich zu bekommen, vor allem im Neutralbereich, habe ich die Anlenkungen so eng wie möglich an den Leitwerksservos eingehängt und die Ausschläge auf 150% eingestellt. So erhielt ich den größten Kraftbereich und den erforderlichen, ausreichenden Maximalausschlag, da die sich etwas passend biegenden 0,8mm Stahldrähte in den Bowdenzuginnenröhrchen immer etwas Reibung im gebogenen Zustand haben. Durch die bessere Rückstellung flog auch das Modell stabiler.  Zusätzlich, um im Neutralbereich eine größere Auflösung zu bekommen, habe ich für die Höhe 70% und Seite 30% Exponentialanteil einprogrammiert. Die Seite hat nur geringe Wirkung, Wahrscheinlich durch das V-Leitwerk mit einem Öffnungswinkel von 120° und der sehr geringen V-Form der Flächen.

(Das Verhältnis der Flügelfläche zur HLW-Fläche beträgt etwas unter 9% [rHI] bei einem Hebelarm von 4,7 [tma]

Da ich gewohnt bin mit relativ großen Querrudern zu fliegen, musste ich, um auch eine etwas engere Kurve fliegen zu können, die jeweilige Klappen  um etwa 20° nach unten mit einprogrammiert.. Nach oben wäre besser gewesen, geht aber nicht, da dies durch die Lippe und deren Abdeckung nicht möglich ist. Dann hätte ich mir die Mühe machen müssen die Lippenabdeckung um etwa 1 ... 2mm zu kürzen.

Durch diese Klappenbeimischung steigt logischer Weise das Modell in der Kurve nach oben weg, was ich durch etwas Tiefenbeimischung verhindere.
Die Klappen lassen sich auf  90° und mehr nach unten wölben, wobei einen geringer Anteil Tiefe beigemischt wurde.
Das beste Flugverhalten und Leistung erhielt ich bei einem Schwerpunkt von 80 mm von der Nasenleiste gemessen. Vermutlich werde ich noch einige kleine Einstellungen und Trimmungen machen müssen (Annäherungsverfahren), so wie ich es bei all meinen bisherigen neuen Modellen gemacht habe.

Meines Erachtens entstehen die mir nicht gewohnten Steuerungseigenschaften des Kreisverhaltens, durch das Verhältnis der Flügelfläche zu den Qerruderflächen. Dieses liegt beim Klapperstorch mit einer Flügelfläche von 64,4 dm² / Querruderfläche von 4 dm²  =  6%.
Bei meinen übrigen F3B- und F3J- Seglern aber bei etwa 10 ... 15%, was die doppelten Querruderflächen ergibt. Auch können da die Klappen mit einen Anteil  nach oben gesteuert werden. Selbst hätte ich ein gedämpftes V-Leitwerk dem Pendel-V-Leitwerk vorgezogen. Mit einem Öffnungswinkel von 105° (was dann eine Rippe größer ausgelegt ist), um eine bessere Längsstabilität und ein besseres Kreisverhalten zu bekommen.

Aus der Hand, an kleinen Hängen und bei wenig Aufwind, dann wenn andere sich kaum halten, oder ihre Modelle am Boden liegen, ist es aber ein Vergnügen mit diesem sehr leichten Modell zu fliegen. Dieses wird auch ein wesentlicher Pluspunkt dieses Modells sein.

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Eigentlich wollte ich erst noch einiges in den Griff bekommen, bevor ich das Modell an die Winde Hänge. Beim Landeanflug ein immer noch, besonders nach einer Kurve, ein leichtes Aufbäumen des Modells. Es endet  oft mit einem Nicken nach unten bis zum Aufschlag auf dem Boden. Es verhält sich nach meine wenigen Verständnis und Erfahrungen, wie bei einem Abriss. Es passier nicht mehr so oft wie anfangs nach meinen Änderungen der Anlenkungen des Leitwerkes. Da hilft auch kein kurzes Nachdrücken, das Aufbäumen erfolgt hin und wieder und ein Abfangen mit Höhe, wenn er die Nase nach unten nimmt, bringt auch nichts. Bei einer geringen Anflughöhe, geht es mit der Nase voran auf oder in den Boden.

Durch eine Anfrage nach der Windenfestigkeit, die ich bei der Baubeschreibung nach dem Video von Claus Thiele angepriesen habe, ist aber vorhanden.

Die leider nur ersten 2 Starts machte ich mit meiner Flühs - Winde G 21  F3J vorsichtshalber nicht mit der Powerstufe, sondern mit der Stufe 1, die ich auch zum Aufwickeln nutze. Das Modell mit den Querrudern Normal und die W-Klappen auf etwa 25 ... 30°, ging es sehr schnell unter etwa 80° nach oben. Den Gegenwind schätzte ich auf  etwa 5m/s.  Auf halber Ausklinkhöhe ging mir das Modell (durch Überziehen?) aus dem Seil.  Beim zweiten Start habe ich die Klappen auf etwa 20° Wölbung reduziert und ab halber Ausklinkhöhe etwas getackert.

Die Ausklinkhöhe war für mich, da ich kein Extremhochstarter bin, sehr gut. Allerdings , wie ich es erwartet habe, ist ein Schuss wie bei einem schwereren Modell, kaum möglich. Die Flächen hatten meiner Ansicht nach keine eine oder nur geringe Verformung.

Bei dem Landeanflug hatte ich dann wieder einmal diesen Nicker und das Röhrchen der Flächensteckung im Rumpf war lose . Ich werde es herausbauen und die Wandseiten des Rumpfes in den Klebebereichen mit etwas Flugzeugsperrholz verstärken, passend aufbohren und dann wieder mit Glasseidenschnitzel aufgedickten Epoxydharz verkleben.

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Nachdem ich meinen Frust erst einmal bei dem sehr schönen, fast sommerlichem Wetter, mit einigen anderen Modellen, die ich besser im Griff habe abgebaut habe,  bin ich (immer noch im April, von ein wenig Ehrgeiz getriggert) zu dem Entschluss gekommen, das Modell im Flächen-Rumpf-Verbindungsbereich zu reparieren und etwas größere, gedämpfte Leitwerke zu bauen.
Bin mir nur noch nicht ganz klar, ob ich ein Kreuz - oder V -  Leitwerk baue. Auch den Hebelarm bei diesem Softi werde ich noch etwas verlängern, indem ich die Leitwerke dem gutgebauten Rumpf  einfach hinten ansetze.

Das Rohr im Rumpf war leichter als ich anfangs dachte heraus zu bekommen. Lose war es ja schon durch die Landung mit der Nase voraus. Nur musste ich die Leitwerksanlenkungen, sowie die Antennenbuchse ausbauen.
Die Innenseite, des meiner Ansicht nach zu dünnwandigen Rumpfes in dem Flächenanschlussbereich, glänzt mehr als die Außenhaut, deshalb auch  das relativ leichte Ausbrechen des Rohres mit gesamter Verklebung.
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Mein Entschluss ist gefasst und die Vorbereitungen mit der neuen Schwerpunktberechnung
und der Leitwerksaufrisse, sowie das Verlängerungsrohr dafür sind gemacht.


Das Verlängerungsrohr wurde wie hier hergestellt.
Die Leitwerke werden auf diesem Rohr fest aufgebaut
und nach/mit den aufgebauten Flächen passend ausgerichtet und verklebt. Die EWD wird mit 1,2° ebenalls fest eingebaut, wobei der Schwerpunkt etwa bei 90mm, von der Nasenleiste der Fläche gemessen, liegt.  Ich habe die Leitwerke der Flugstabilität absichtlich eines Softis entsprechend etwas größer gewählt, um die Flugstabilität auch im geringen Strömungsbereich zu erhöhen, was das gedämpfte HLW zusätzlich positiv beeinflusst.
  Aufriss HLW   Aufriss SLW  (Skizzen nicht maßstäblich)

Durch die festangebauten Leitwerke am Rumpf, muss vor allem für den Transport und nicht nur für die Fliegerei, eine gewisse Festigkeit der Leitwerke bestehen. Auch wenn zusätzliche Schutztaschen auf geschoben werden, deshalb habe ich die Leitwerksholme aus beplankten Carbonrohren gefertigt.
Diese habe ich beidseitig mit 1mm Balsa beplankt, wobei die Verklebung mit Sekundenkleber gemacht wurde. Sie bringen den Leitwerken eine große Biege- und Verdrehfestigkeitund das bei einem relativ geringen Gewicht. Die Rippen und Verstrebungen aus 2mm Balsa und die Endleisten aus 1,2mm Carbonrundstäben.
Ich weiß, es geht auch noch leichter, was allerdings mir keine lange Lebensdauer verspricht und meiner Wahl widerspricht.

Das Rohbaufertige HLW nach dem Rohbauschliff,
mit Einlassgrund lackiert und wartet auf den Feinschliff. Dann erst erfolgt die Rudertrennung und der vorherigen Spannlackanstrich, um dann die Bespannung zu machen.

Und hier

das SLW und HLW
vor + nach der Bespannung auf dem Rumpfverlängerungsstück.
Der Sporn ist aus 2mm V2A - Rundstahl und  in den 4mm - Carbonröhrchen eingeharzt, die Zur Befestigung derLeitwerke sind, die ebenfalls auf den den Leitwerksträger eingeharzt sind.
Dieser Sporn hält die Leitwerke auf etwas mehr Bodenabstand.

Zur Bespannung möchte ich noch etwas erwähnen.
Um einen Druckausgleich der einzelnen quasi luftdichten Kammern zwischen den Rippen zum äußeren Luftdruck zu bekommen, steche ich z. B. mit einer etwas dickeren Nadel mindestens 1 Loch in jede Rippe und an einer geeigneten Stelle ein Loch nach aussen. So können die Kammern bei unterschiedlichen Temperaturen einen Druckausgleich erfahren und blähen sich nicht auf.

 

Demnächst geht`s weiter.


im April 2009,  Hg
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