Ein Flick bei einem Rumpfbruch ist mitunter nicht vermeidbar, zumal wie in diesem Fall, wenn durch eine Kerbwirkung er vorprogrammiert ist. Es besteht allerdings ein kleiner Vorteil, das er zumindest sehr glatt verläuft. Dieses geschieht auch wenn ein Hybridgewebe (Carbon - Aramid) verwendet wird und die Kerbwirkung nicht an der Stelle durch eine Verstärkung entschärft wird.
Auch weniger glatte Brüche habe ich ähnlich repariert, indem ich diese Steckmethode, erst das eine Bruchteil inwandig mit einer Bandage und stabilisierenden Kiefer- oder Carbonleisten eingeharzt habe und dann erst das andere Bruchteil. In diesem Fall habe ich ein vorhandenes Stück Carbonschlauch zusätzlich verwendet. Habe aber auch schon mehrfach dafür Glasgewebe verwendet. Die Abläufe habe ich in den unteren Bildern dargestellt und erläutert.





Ein glatter Bruch am eingeharzten Rumpfboot, was unterstützt mit der Haube/Aufstecknase wegen meines Wissens nach einer fehlenden Verstärkung an der Kerbung.




Hier die in diesem Fall verwendeten Materialien, die in der Reihenfolge als erstes in das Rumpfboot eingebracht wurden.
  Links Carbongurte 8 x1mm,     Mitte Carbonschlauch,     Rechts Aramidschlauch.



Nach einer guten trockenen Anschleifung der inneren Bootsfläche und der 7 Stück 8 x 1mm Carbonleisten, wurden diese mit Sekundenkleber in das Boot eingeklebt.



Anschließend habe ich einen Carbonschlauch über die passend gekürzten Carbonleisten geschoben und bis zur Bruchstelle mit Epoxidh. eingeharzt.




Nach dem die Innenbandage und die Innenwand des Rumpfes mit Epoxidharz eingestrichen ist, werden die Bruchstücke zuammengebracht.
Mit Tesa und ähnlichen Klebebändern längsseitig unter Spannung passend zusammengezogen und die Bruchstelle umwickelt.
Mit einem passen etwas gekröpften Pinsel unter Zugabe von zusätzlichem Harz wird dann die Innenbandage angedrückt.
(Da ich ein leicht weiß eingefärbtes Klebeband verwendet habeht, sieht die Aufnahme etwas trübe an der Umwicklung aus.)




Bis auf eine noch efentuelle farbliche Korrektur und die Gestängeverbindungen von den Servos zu denm V-Leitwerk ist die Reparatur fertig.




Hier nochmals das Ende des reparierten Bruches mit aufgeschobener Nasenhaube.

Gewichtszuwachs 12 ... 14g.
Eine von etwa 4 ... 5g  hätten den Bruch verhindert und mir einige unnötige Arbeitszeiterspart.

Einige Hinweise für meistens sehr leichte Rümpfe, die in der Praxis schon bei kleineren Stecklandungen, auch etwas schrägen Landungen im Gras, einen Schaden erleiden.
Ein  glatter Bruch entsteht sehr leicht auch bei einem ungünstig verwendeten Harz-Gewebe-Verhältnis, was zwar eine gewisse Härte und Steifigkeit erbringt, aber weniger Festigkeit.
Bei aufgeplatzten Rumpfnähten, ist meistens nicht Nass in Nass bei der Zusammenfügung der Rumpfhälften gearbeitet worden. Wenn schon trocken, dann mit Abreißgewebe, was eine bessere Verbindung als das Anschleifen erbringt
Außer dem noch ein kleiner Hinweis für Rünpfe, die schon bei einer kleinen Erwärmung ab 60°C weich und formbar werden, ist meistens nicht getempert, oder ein weniger geeignetes Harz für  Kalthärtung verwendet worden

im Mai 2011 Hg
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