Nach einigen Ladezyklen und nicht vollständig entladenen Zellen, driften unter Umständen die Zellen kapazitätsmäßig auseinander, was soviel heißt, dass ein Automatiklader durch den Deltapeak der zuerst kommenden Zellen abschaltet.  Beim nun wiederholten Laden und nur teilweisen Entladen u. s. w. driften diese immer weiter auseinander und der Akkupackverliert an Kapazität.  Dieser Effekt bei NC-, aber vor allem NiMH- Zellen, ist bekannt. Die Hersteller weisen darauf hin, die entladenen Zellen zu laden und nicht halbentladene NiMH - Batterien für einen längeren Zeitraum gelagert werden  (maximal 1/2 Jahr). Danach sollten diese vor dem Gebrauch wieder mit 1/10 C mindestens 14 Std. wie eine neue NiMH-Batterie, geladen werden. Dann kann sie wieder für einen längeren Zeitraum gelagert werden.
Bei kurzen Lagerungen tritt dieser Effekt weniger auf, wenn gesunde Zellen im normalen Gebrauch mehrmals ihre Ladung nach ihrer nicht vollen Kapazitätsentladung wieder geladen werden. Doch ist es schon erforderlich eine Kapazitätsgleichziehung, mit einer am besten 0,7V Entladung mit nachfolgender 1/10 C  Ladung mit 14...16 Std. machen. Vor allem, wenn man schon an der Kapazitätsanzeige des Ladegerätes erkennt, dass ein Kapazitätsschwund eingetreten ist.
Sonst beginnt das Spielchen, die Kranken werden immer kranker und die Gesunden immer gesünder und der Teufelskreis  beginnt.
Bei Hochstromzellen, die im Grenzbereich belastet werden kann es besonders auftreten. Da meiner Ansicht nach mitgerissene Teilchen aus den Sinterplatten mit dem Elektronenfluss den Elektrolyten verschmutzen, was die Selbstentladung erhöht und der Effekt in einem sich immer schnelleren Zeitraum abspielt.  Die Zelle, Zellen altern und die Kapazität wird weniger, der  Ri wird größer, was nicht mehr reparabel ist.
Modellflieger sind verstärkt  diesem Effekt nachgegangen und haben auch schon Veröffentlichungen gebracht, aber kaum blausible Erklärungen. Mein dazu ist mit meinem wenigen Wissen auch nur meiner Logik entsprechend und ich erhebe auch keine Garantie darauf, bis mir jemand dieses widerlegt.

Dieses Auseinanderdriften der Zellenkapazitäten von NiMH-Zellen hat  nichts mit dem Memorieffekt der NC-Zellen zu tun, wo die Cd-Anode eine Kristallisierungsschicht bekommt, wenn immer nur bis zu einem bestimmten Bereich entladen und geladen wird. Diese Schicht lässt sich einmal durch erhöhte Lade- Entladeströme sowie durch die Reflexladung (vielleicht) durchbrechen und auch wieder beseitigen. Hierbei übernehmen die kurzen Entladeströme lediglich in diesem kristallisierten Bereich eine positive Arbeit, weshalb die Reflexmethode auch umstritten ist und bei der Abnahme der NC-Zellen zum Gegensatz der NiMH-Zellen kaum noch erforderlich sind, da das auseinandertriften damit nicht beseitigt wird.

Da ich nun selbst betroffen bin, nachdem ich feststellen musste, dass die 4 x 3000mAh - Zellen meines FS 4000 auch nach mehrmaliger Ladung und Entladung nur noch knappe 2Ah hatten und ich den Empfängerakku nicht wieder wechseln wollte (zumal er ja kaum hoch belastet wurde), habe ich mir wie es schon viele Car-Modeller seit Jahren machen,  meine  NiMH-Zellen, vor allem nach längeren Pausen und Lagerungen, mit der Diodenmethode erst einmal alle auf 0,7V entladen.
 
Um diese Probleme auch zukünftig zu lösen, habe ich mir diese kleine Entlademöglichkeit für Empfängerakkus zusammengestrickt und an den NiMH-Zellen wiean den LIPOs eine 5pol - Buchse angebaut, die die einzelnen Zellen wie im SB1 angeschlossen ist.

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SB1
In SB 1 die komplette Darstellung der Schaltung, wobei der Akkupack und die Entladevorrichtung
als gestrichelte Einheiten zu erkennen sind, die zur Trennung mit Steckverbindungen verbunden sind.
Die Entladung geschieht über die 1N4004-Dioden, wobei der Strom durch die 4,7-Ohm-Widerstände eine Begrenzung
von etwa 100mA hat. Da ich meine NiMH-Empfängerakkus damit wieder gleichziehen möchte, entlade ich auf etwa 0,7 V
mit kleinen Strömen, was natürlich längere Zeiten beansprucht. Man kann bis auf  0,47 Ohm mit den Widerständen herunter gehen,
wobei man aber für eine ausreichende Kühlung der Entladeeinheit sorgen muss und auch die Leistungsfähigkeit der Widerstände wählen muss.
Zur Kontrolle der erfolgten Ladung und Erkennung der jeweils mehrentladenen Zelle, Zellen, habe ich über jeweils 2 Zellen eine LED mit
einem Strombegrenzungswiderstand geschaltet. Auch erkennt man bei nicht verwechselsicheren Steckverbindungen, ob die Polung
richtig ist, wobei dann keine LED leuchtet. 
Die LEDs gehen aus, ist die Entladung auf 0,7 V erfolgt. Doch sollte man noch einige Stunden warten, etwa 2h nach dem Erlöschen der letzten LED.
Will man sich nicht die Mühe machen mehrere LEDs einzubauen, reicht eine, die auch nur über 2Zellen geschaltet ist und
nach dem Erreichen der Entladung nicht mehr leuchten. 
Doch sollte man wissen, dass nach dem Erlöschen der Vorletzten zur Letzten noch 4 Std vergangen sind.
Aber wie bereits gesagt, kann man diese Zeiten alle etwas verkürzen, indem man die strombegrenzenden 4,7 Widerstände verkleinert oder überbrückt.
Oder, man baut sich noch einen Entlader ohne der Begrenzungswiderstände, die dann bei nur noch geringen Leuchten der letzten LEDs
angeschlossen werden, weil nun der Entladestrom nicht mehr so hoch ist.

Eine LED leuchtet etwa nur, wenn eine Spannung > als 1,3V anliegt. Deshalb sind die LEDs für die Anzeige auch mit ihren Strombegrenzungswiderstand  über 2 Zellen geschaltet. Bedenke bedenke ebenfalls, eine NiMH-Zelle ist meistens irrebarabel, wenn sie eine Tiefentladung erlebt hat.
Zumindest wird sie nicht mehr die volle Kapazität erreichen..





Bild 1 Bild 2

Bild 3 Bild 4

In Bild 1  und  Bild 2  ist die frei und wild aufgebaute Schaltung dargestell.
In Bild 3  bereits zur Fixierung und Isolierung mit Pattex bestrichen (meine Methode) ist und nach der Austrocknung wie
in Bild 4 in Schrumpfschlauch eingeschrumpft und im Betrieb dargestellt ist.
Für die Strombegrenzungswiderstände der LEDs reichen 1/10 W , siehe Bild 2.



Bild 5

 Bild 5:  In voller Aktion an meiner FS 4000, die mit 4 x 3000mAh - NiMH - Zellen bestückt ist,
und nach über einem halben Jahr Nichtfliegens nur noch trotz Regenerierungsladung mit meinem
ULTRA DUO PLUS nicht mehr über 2000Ah - Kapazität kam.
Zur Unterstützung und Zeitersparnis habe ich die Akkus mit meinem Ladegerät auf 3,2 V entladen und dann mit dem
beschriebenen Entlader weiter bis zum Erlöschen aller LEDs entladen.
Es dauerte zwar noch weitere 8 Stunden, da der Entladestrom ja immer kleiner wird und nicht auf ein absolutes Null zu bringen ist.
Man konnte aber sehr gut beobachten, wie die LEDs unterschiedlich leuchteten und um einige Stunden versetzt ausgingen.
Die zeitlichen Unterschiede waren nicht so groß, wie ich zu Erst vermutet habe, Es liegt daran, dass keine lineare Entladung geschieht.
Die volleren Zellen, bedingt durch die etwas höhere Spannung haben auch einen größeren Entladestrom.
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Hier nun einige gemessene Daten:

NiMH-Zellen, Fabrikat: PANASONIC, Type: HHR-300SCP (3000mAh), Alter: über 5 Jahre, wenig gebraucht.
Letzte Ladung vor über 1/2 Jahr.

1.) Nach dreimaligem Entladen - Laden mit ULTRA DUO PLUS 30 nur 1,978Ah  (wurde nicht mehr).
2.) Entladen mit
ULTRA DUO PLUS 30 und zusätzlichem DIODENENTLADER auf 0,7V/Zelle.        
3.) Automatikladung mit
ULTRA DUO PLUS 30 im NiMH-Modus auf 2,462Ah.                                
4.)
Entladen mit ULTRA DUO PLUS 30 und zusätzlichem DIODENENTLADER auf 0,7V/Zelle.         
5.)
Automatikladung mit
ULTRA DUO PLUS 30 im NiMH-Modus auf 2,959Ah.                                 
.
Weitere Regenerirungsladungen habe ich mir erspart.
.
Werden weitere Daten oder Erkenntnisse erkannt, werden diese auf der Seite ergänzend eingebracht.

Fazit:

Meiner Ansicht nach alles logisch und kein Geheimnis, wie man in manchen Veröffentlichungen lesen kann.
Durch Gleichziehen der Zellen mit einer Langzeitladung und kleinen Strömen von 0,1 ... 0,3 C mit der entsprechenden Zeit,
 erreicht man ein ähnliches Gleichziehen der Zellen, was ja von vielen seit Jahren praktiziert wird.
 Es bestehen aber hierbei einige Nachteile,
 nämlich längere und mehr Ladezeiten um wieder auf die maximale Kapazität zu kommen.

Jedenfalls kenne ich nun die Zusammenhänge wieder ein wenig besser und es bestätigt sich wieder mal,
dass mehrere Wege nach Rom führen
und wohl dem, der einen CCS-Lader hat, wo diese Probleme nicht auftreten sollen .
 Ich habe diesen Lader nicht, obwohl ich dieses "Phänomen" mit ihm gerne einmal kontrollieren würde.
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Bild 6
Hier noch die Abbildung für die schnellere Entladung im Endbereich, wo die Dioden zur besseren
Kühlung frei bleiben. Auch ist die Festigkeit völlig ausreichend, um einen Schluss zu verhindern.
Aber Achtung, die Dioden oder die dünne Verdrahtung zu den Zellen brennen durch,
wenn die Spannung nicht ausreichen wie beschrieben herunter geladen ist.

siehe auch  hier!  Formieren

Im Mai 2005  Hg


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